Jüdische Identität im Zeichen von Bildlichkeit und Erinnerung in Giorgio 'Romanzo di Ferrara'

Gabriele Waste


Jüdische Identität im Zeichen von Bildlichkeit und Erinnerung in Giorgio 'Romanzo di Ferrara'

Giorgio Bassani, der dem assimilierten Ferrareser Judentum entstammt, verschlüsselt im Romanzo di Ferrara seine jüdische Identitätsproblematik auf eine komplexe Weise, der man nur anhand der Philosophie Benedetto Croces auf die Spur kommt. Bassanis Ausrichtung an der Empirie im Sinne seines Lehrers Croce bewirkt nämlich, daß der mehrfach überarbeitete Romanzo di Ferrara in seiner Endfassung einem Bild gleicht. Um dessen "Strukturierung" zu ermitteln, werden vor dem Hintergrund des aktuellen Bildlichkeitsdiskurses die grundlegenden Prinzipien von Metapher und Metonymie im Verhältnis sowohl zum visuellen als auch zum sprachlichen Bild untersucht und in einem semiotisch-strukturalen Ansatz auf den gesamten Text bzw. fiktionalen Raum übertragen. Die jüdische Identitätsproblematik wird in den Termini der semiotischen Opposition zwischen Metapher und Metonymie definiert: metaphorisch-unsichtbar in realhistorischen Zeiten der Assimilation, metonymisch-sichtbar in Zeiten der Dissimilation.

Ferner wird die erlebte Rede als Mittel zur Strukturierung des fiktionalen Raums in einem eigenen Exkurs untersucht. Auch wird anhand von anderen italienischen Schriftstellern der Frage nachgegangen, inwiefern die Prinzipien von Metapher und Metonymie als Grundlage heuristischer Modelle dienen können. 332 Seiten
 


 




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Art-Nr.: 01-3397

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