Fast alles im Leben von Eli, einem meinungsstarken Jugendlichen, der an Essstörungen leidet, ist zum Scheitern verurteilt. In den Barackensiedlungen, in denen er mit Sima, seiner leiblichen Mutter, und Jafet, ihrem Ehemann – einem Paar drogenabhängiger Entzugspatienten – lebt, nennen sie ihn "Fettsack", während ihn der Literaturlehrer in der Schule mit dem abwertenden Spitznamen "Edler Wilder" versieht. Eli, ein zwanghafter Bücherwurm, ist aus der Ferne in Anna Bubkin verliebt, ein wunderschönes Mädchen, das er zu beschützen versucht. Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Sorge um seine Mutter und seinem Wunsch, bei seinem Vater Jom-Tov zu leben, einem kompromisslosen Künstler mit ungewöhnlichen Ansichten, der ebenfalls in der Barackensiedlung wohnt. In der von Begierden und Gewalt erfüllten Atmosphäre des südlichen Tel Aviv bleibt nichts in seinen natürlichen Dimensionen. Die Liebe und die Risse, die Eli erlebt, zwingen ihn, Stellung zu beziehen und zu handeln, doch die Ereignisse entgleiten ihm schnell, und ein kleiner Familienstreit entwickelt sich zu einer Tragödie, in der freiwillige Blindheit und Rachsucht eine Hauptrolle spielen. Eli schildert den Verlauf der Ereignisse nach dem Sturm, nachdem sich die Luft geklärt hat und der Preis vollständig bezahlt wurde, in einem klugen Ton, mit einer Bildhaftigkeit, die manchmal naiv und manchmal voller schwarzem Humor ist – was seine Geschichte zu einem atemberaubenden Roman macht. "Edler Wilder" ist das zweite Buch von Dudu Busi. Zuvor erschien der Roman "Grüner Mond im Wadi", der von der Kritik hoch gelobt wurde.